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Spruch des Tages – Fließe mit dem Fluss des Lebens

Spruch des Tages – Fließe mit dem Fluss des Lebens

„Wer sich dem Fluss des Lebens hingibt,

erhält plötzlich Geschenke,

mit denen er nicht gerechnet hat.“

Tania Manteufel

 

Immer mehr wird unser heutiges Leben davon beherrst, alles immer ganz schnell gehen zu lassen. Wir beeilen uns hier und beeilen uns da, versuchen hinterher zu kommen, fühlen uns ständig gehetzt, merken gar nicht, wie uns die Zeit – unsere wertvolle Lebenszeit – durch die Finger rinnt, davon haben wir ohnehin nie genug. Alles muss immer nur noch schneller und besser gehen. Nie ist etwas gut genug. Wie soll das auch gehen. Überall herrschen Tag ein Tag aus Erwartungen um uns herum und an uns selbst. Der Druck wird immer größer und wir fühlen uns dabei nicht stärker, sondern zunehmend schwächer. Mit jedem Tag, an dem wir versuchen, diesem enormen Leistungsdruck gerecht zu werden. Denn es klappt einfach nicht. Wir spüren es. Und doch fällt es uns schwer, uns ihm zu entziehen.

Wie kommt das bloß? Warum fällt es uns so schwer, von der Autobahn abzufahren und einfach mal wieder zu Fuß über die Straßen zu gehen?

Im Grunde wissen wir es. Überall wird doch schon darüber gesprochen und davon berichtet. Die Hasen aus der „guten alten Zeit“ wissen es noch. Die gute alte Zeit war noch nicht beherrscht von Internet & Co. „Damals“, da gab es noch Postkutschen, um die Post zu transportieren. Nagut, soweit zurück müssen wir gar nicht gehen :o) Es reicht schon, sich an die Zeiten zu erinnern, als noch nicht jeder ein Handy besaß und Nachrichten tatsächlich auf eine Postkarte geschrieben oder in einem Brief per Hand verfasst und auf den Postweg gebracht wurden. Da wurden diese Nachrichten zunächst einmal frankiert und in den Briefkasten gesteckt oder beim Postamt abgegeben, von der Post sortiert, von ihr transportiert und am nächsten oder übernächsten Tag ausgeliefert. Stimmt, das gibt es auch heute noch. Doch die meisten Nachrichten werden heute schon lange nicht mehr mit der Hand geschrieben. Heute haben wir dafür unsere Handys und unser Emailprogramm und es gibt zahlreiche Möglichkeiten, unsere Nachrichten blitzschnell nicht nur einer einzelnen Person, sondern gerne auch gleich, wenn wir es wollen, einer ganzen Personengruppe sofort, nachdem wir sie geschrieben haben, zugänglich zu machen.

Ich schrieb ja schon in unserem letzten Blogpost, dass der Mensch ein Gewohnheitstier ist. Das muss auch so sein, denn ansonsten müssten wir uns tagtäglich immer wieder über die Dinge, die wir so oft tun, wie z.B. ganz simpel das Gehen, erneut Gedanken machen. Womöglich würden wir jedesmal stolpern, wenn sich unser Gehirn nicht vieles von dem, einfach ins Unterbewusstsein abspeichern würde, damit wir eben nicht immer wieder aufs Neue darüber nachdenken müssen, wie dies oder das nun schon wieder geht.

Ein tolles Beispiel dafür ist vielleicht auch gerade jetzt der Blogpost, an dem ich hier schreibe. Da ich ja meine Berufslaufbahn damit begonnen hatte, zunächst beim Anwalt im Büro zu arbeiten, hatte ich irgendwann einmal das Schreibmaschineschreiben erlernt. Und zwar im Zehnfingersystem und blind. Heute kann ich also, da meine PC-Tastatur fast schon keine Buchstaben mehr auf den einzelnen Tasten erkennen lässt, weil sich diese mit der Zeit bereits abgenutzt haben, ohne auf die Tastatur zu schauen, trotzdem schreiben. Und das auch noch ziemlich schnell. Wie Fahrrad fahren eben. Meine Finger kennen die Buchstaben. Nicht mehr ich.

Und so ist es eben auch mit unseren Informationen heutzutage. Wir haben uns mittlerweile daran gewöhnt, dass alles und jeder stets und ständig erreichbar und sofort verfügbar ist. Wir kommen gar nicht mehr darauf, dass es auch mal ein paar Tage länger dauern könnte. So wie wir ständig erreichbar sind, erwarten wir auch von allen und allem anderen, dass ständig alles erreichbar und verfügbar wäre. Der Teufelskreis beginnt und nichts hat mehr einen wirklichen Wert. Wir können ja zu jeder Zeit alles haben und bekommen…

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Foto: © Chris Manteufel

Ich weiß, ich schreibe Euch hier nichts Neues auf und doch ist mir dieser Spruch oben gerade in unserem letzten Pellworm-Urlaub eingefallen, zu dem wir liebevollerweise einfach mal von Heute auf Morgen eingeladen wurden, als wir eine Auszeit doch bitter nötig hatten. Gerne beschäftige ich mich unglaublich viel mit diesen Themen, weil sie mich einfach brennend interessieren. Und häufig müssen sich meine Männer auch viel von dem, was ich mir davon dann für unser Leben so herausziehe, auch immer wieder anhören. Denn auch uns, denen es bewusst ist und die wir uns auch ganz bewusst, aus diesem schnelllebigen System herausgezogen haben, sind nicht frei davon, auch immer mal wieder zu vergessen, dass wir gerade eben nicht mit dem eigentlichen Fluss unseres Lebens schwimmen, sondern eher auf der schnelllebigen Welle. Die, die furchtbare Unfälle einfach mit sich tragen muss, weil man viel zu viel übersieht, wenn es immerzu nur schnell voran geht. Wir Menschen sind eben alle miteinander verbunden. Und so erreicht auch uns immer mal wieder die Atmosphäre des schnelllebigen Lebens hier bei uns auf unserem schönen beschaulichen Land.

In solchen Momenten dann, wenn uns bewusst wird, dass wir mal wieder viel zu schnell unterwegs sind, fahen wir dann gerne erst einmal alle Maschinen auf Stopp, um uns in Ruhe umschauen und prüfen zu können, was wir evtl. schon wieder alles übersehen haben. Manchmal gehen wir dann sogar einige Schritte zurück, um wieder dort anzusetzen, von dem wir denken, dass wir an diesem Punkt noch auf der richtigen Fährte gewesen sind.

In den Momenten, wenn wir uns die Zeit nehmen, mit dem Fluss unseres ureigensten Lebens zu fließen, entdecken wir ganz andere Dinge. Dinge, die wir einfach nicht entdecken würden, wenn wir ständig auf der Autobahn des allgemeinen Lebens versuchten, mitzufahren. Dinge, von denen wir es vielleicht im ersten Moment gar nicht denken würden, die sich aber, wenn wir uns die Zeit nehmen hinzuschauen, oft als Geschenke erweisen, auch wenn sie sich zunächst vielleicht als Steine, die auf unserem Weg liegen, auftun und zeigen. Nehmen wir uns jedoch die Zeit, mal einen solchen Stein in die Hand zu nehmen und ihn von allen Seiten zu betrachen, kann es sein, dass er uns seine Geheimnisse preis gibt. Geheimnisse, die großartig sind, weil wir aus ihnen lernen können und die dadurch unser Leben bereichern, ihm Sinn und eine Richtung geben. Die Richtung, in die wir ohnehin wollten. Die wir nur durch das allzu schnelle Voranschreiten aus den Augen verloren hatten und daher, wenn sich Leere in uns breit machte, verzweifelt versucht hatten, wieder zu finden. Wenn dies so ist, lohnt es sich also anzuhalten und mal wieder ganz langsam zu gehen.  Denn wenn wir uns Zeit nehmen, können wir offen bleiben. Offen für die Geschenke, die uns das Leben zu bieten hat. Geschenke, die sich nicht auf der Autobahn finden, auf der wir uns viel zu sehr darauf konzentrieren müssen, was die anderen, die auch auf der Autobahn unterwegs sind, tun, damit kein Unfall passiert. Nein, das sind die Geschenke, die sich am Wegesrand befinden, wenn wir langsam einen Schritt vor den anderen setzen und die Möglichkeit haben, uns umzuschauen und wahrzunehmen, was es auf unserem Weg noch so alles gibt.

 

Ich hoffe, meine Gedanken sind für Euch passend,

gerade jetzt zur Weihnachtszeit,

die uns Ruhe geben will und doch so oft von Unruhe durchzogen ist.

Wir wünschen Euch einen schönen 2. Advent!

Lasst es Euch gut ergehen!

Eure Fotografen Chris & Tania

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