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Spruch des Tages – Das Leben zwingt uns in die Knie

Spruch des Tages – Das Leben zwingt uns in die Knie

„Das Leben zwingt uns manchmal in die Knie,

doch wir haben die Wahl,

ob wir wieder aufstehen oder am Boden bleiben!“

Mr. Han (Jackie Chan) aus Karate Kid 2010

 

Puuuh… viele, die unsere letzten Beiträge mit verfolgt haben, könnten denken, dass die ja ziemlich „schwer“ gewesen sind in letzter Zeit. Das mag sein. Unsere Gedanken waren bestimmt sehr weitreichend. Wobei sie das ja auch sehr oft sind. Zumindest kann ich (Tania) von mir sagen, dass ich mir doch sehr viele Gedanken mache und das auch schon immer getan habe. Daher merke ich mir wahrscheinlich auch sehr viel. Was soll ich sagen. Das bin ich. Doch haben Chris und ich uns beide auch schon einmal gesagt, als wir darüber sprachen, was „man“ denn eigentlich so auf seinem Blog schreiben darf und/oder sollte, dass wir es persönlich für einfach schlicht und ergreifend unrealistisch und auch nicht authentisch halten, wenn man versucht, immer nur die schönen Seiten des Lebens zu beschreiben. Schon immer dann, wenn wir auf Hochzeiten unterwegs sind und sich unsere Brautpaare in der Kirche trauen lassen, zeigt uns der Gang in die Kirche ganz deutlich, dass nunmal sowohl Freud als auch Leid zum Leben dazu gehören. Wenn wir also zu einer kirchlichen Traung gebucht werden, liegen da oft um die Kirche herum auch die alten Gräber. Die lassen sich leider nicht wegdenken, auch wenn an diesem Tage alle zu einem schönen Anlass zur Kirche gekommen sind.

Gestern, am 3. Advent, war es bei uns ähnlich. Wir hatten liebe Freunde zu einem schönen Adventskaffee eingeladen. Den ganzen Morgen waren wir damit beschäftigt gewesen, alles herzurichten, den Tisch schön zu dekorieren und uns zuletzt selbst unter die Dusche zu begeben, um uns für unsere Gäste schick zu machen. Als ich gerade noch im Schlafzimmer im Anziehen begriffen war, klingelte es bereits an der Tür und ich dachte, Mensch, sind unsere Lieben überpünktlich. Chris lief hinunter, um die Tür zu öffnen. Es waren aber nicht unsere Lieben. Es war eine liebe Nachbarin, die normalerweise an einem Adventssonntag so unerwartet nicht klingeln würde. Wir ahnten in diesem Moment bereits, dass sie eine Nachricht überbringen könnte, von der wir wohl so ziemlich alle in unserem kleinen Dorf hier gehofft hatten, dass sie nicht käme… Doch sie kam. An einem Sonntag, der hätte schön sein sollen. Kurz bevor unsere Gäste zum Adventskaffee eintrafen.

Die Rede ist davon, dass eine ganz ganz liebe Nachbarin am Donnerstag zuvor von uns gegangen war. Chris entdeckte bereits am Samstag schon eine aufgestellte Laterne in dem Hof, in dessen Haus sie wohnte, deren Kerze brannte, obwohl sie schon seit Wochen nicht mehr in ihrer Wohnung gewesen war. Sie hatte schon lange eine schwere Krankheit, mit der sie kämpfte und von der wir in unserer Jugendzeit wenn dann höchstens immer nur „die Alten“ hatten reden hören. Heute ist diese Krankheit zu etwas geworden, das offensichtlich immer mehr in unseren Alltag Einzug hält und somit fast schon zum festen Bestandteil dessen zu werden scheint, was man immer öfter zu hören bekommt. Sie war außerdem die Lieblingserzieherin unseres Kindes, welches wie der Zufall es will erst am Morgen unseres 3. Adventssonntages zu mir sagte, dass er sie vermisse. Sie war erst Mitte 30, hinterlässt ein Kind und unglaublich viele Menschen, die sie unheimlich gern gehabt hatten…

Nachdem die traurige Nachricht überbracht wurde, trafen unsere lieben Freunde ein. Die Überbringerin der traurigen Nachricht ging und ich öffnete unseren Lieben weinend die Tür.

Was soll ich sagen. Unser Jahr 2017 hatte uns anscheinend als es sich dem letzten Kalenderviertel zuneigte noch einiges mit auf den Weg zu geben, aus dem wir uns so manches für unseren weiteren Weg, wenn wir wollten, mitnehmen könnten. Das werden Chris und ich tun. Definitiv.

So schlimm und so traurig viele Dinge im Leben erscheinen – wenn ein Mensch aus unserer Mitte wegfällt, ist dies wohl eines der schlimmsten Dinge, die passieren können -, dann entstehen oft viele Fragen bei den Hinterbliebenden. Zumindest können Chris und ich das für uns ziemlich deutlich bestätigen. In diesem Jahr ist es uns im letzten Kalenderviertel nun schon zum zweiten Mal passiert. Zwei ganz liebe Menschen sind aus unserer Mitte gegangen. Beide waren jung und noch voller Träume. Und doch mussten sie gehen…

Das Zitat oben habe ich für diesen Beitrag ausgewählt, da ich mich an die entsprechende Filmszene erinnerte, als ich mich fragte, welcher Spruch wohl passen könnte. Denn ich wollte gerne einen Spruch des Tages zu diesem Beitrag posten. Mr. Han hatte in einem Autounfall seine Frau und seinen Sohn verloren. Er ist gefahren und war der einzig Überlebende. Selbstverständlich trug er die Trauer sehr lange mit sich herum. Um über die Trauer hinweg zu kommen, reparierte er das Unfallauto Jahr für Jahr, um es in jedem Jahr am Todestage seiner Liebsten wieder zu zerstören bis es wieder so aussah wie am Unfalltage selbst. Als der kleine Dre alias Karate Kid zu ihm kam und das sah, erklärte Mr. Han ihm unter Tränen, dass er Jahr für Jahr das Auto repariere und doch nichts repariere. Er blieb also in seiner Trauer stecken. Die fürchterliche Situation immer und immer wieder im Geiste auf´s Neue zu durchleben, machte sie nicht besser. So lehrte der kleine Dre ihm durch seine Taten, obwohl er doch der Schüler des Mr. Han war, dass uns das Leben manchmal in die Knie zwingt, wir aber die Wahl haben, ob wir wieder aufstehen oder am Boden bleiben.

Chris und ich ticken auch so. Wir nehmen die Stürme des Lebens an. Was könnten wir auch anderes dagegen tun. Natürlich tragen wir auch Schmerzen und Blessuren davon und dann ist es wichtig, sich die Zeit zu nehmen, seine Wunden verheilen zu lassen. Diese Zeit ist dann immer auch eine gute Zeit, um darüber nachzudenken, was eigentlich geschehen ist und was einem das Geschehene vielleicht sagen will, um für sich und sein weiteres Leben eventuell etwas neu zu definieren oder hier und da etwas zu verändern, wenn es einem nötig erscheint.

Das haben wir getan und tun wir auch noch. Nach diesem Sonntag noch einmal. Ganz bestimmt. Denn Chris und ich glauben daran, dass wir bei all den Dingen, die passieren und wir nicht ändern können, wir in unserem Leben dennoch ein großes Stück bei dem mitbestimmen können, das wir verändern können, um unserem zukünftigen Leben eine entsprechende Richtung zu geben und dieses für uns eben in dem Maße zu verändern, in dem es uns möglich ist und wir es auch gerne wollten. Sicher weiß niemand, wie viel Zeit einem mitgegeben wurde. Doch diese Zeit bestmöglich für sich zu nutzen, das zumindest liegt in unserer Hand. Und zwar für unser Leben – unser eigenes -, nicht nur für die Arbeit. In diesem Sinne…

Dassower See, Nordwestmecklenburg, bei Sonnenuntergang – Foto: © Tania Manteufel, 2007

 

…alles Liebe für Euch!

Chris & Tania

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