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Partnerschaft auf Augenhöhe

Partnerschaft auf Augenhöhe

Nachruf an eine Freundschaft

 

 

Vor knapp zwei Jahren schrieb ich einmal einen Nachruf an eine Freundschaft,

die bis dato tiefer und ehrlicher nicht sein konnte.

Diesen Nachruf postete ich damals auf unsere Hochzeitsseite,

da ich empfand, dass diese Zeilen,

obwohl sie sich auf eine platonische Freundschaft in meiner Vergangenheit beziehen,

gerade auch zu Liebenden passen,

so also auch zu Chris und mir,

die wir in diesem Jahr, als ich sie schrieb,

im April erst geheiratet hatten.

 

Da ich diese Zeilen und Gedanken jedoch

als sehr wertvoll empfinde und der Meinung bin,

dass sie sich im Grunde auf alle Bereiche unseres Lebens,

in denen wir mit anderen Menschen zu tun haben,

beziehen sollten,

möchte ich sie auch hier auf unserer Manteufel.photos Webseite

noch einmal unter der Kategorie „Ansichten“ posten.

Ich hoffe, sie gefallen Euch….

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Partnerschaft auf Augenhöhe

„Mein Freund der Baum“

 

Ich hatte mal einen Freund.

Noch heute denke ich ganz oft an ihn.

Liebevoll nannte ich ihn „mein wandelndes Lexikon“.

Ohne Unterlass konnten wir uns Tag ein Tag aus

über Gott und die Welt unterhalten und ich liebte es,

ihm bis spät in die Nacht Löcher in den Bauch zu fragen.

Was immer ich ihm für Fragen stellte,

er wusste immer eine Antwort darauf.

Doch nicht immer stimmte ich seinen Ansichten auch zu.

Dann wurden unsere Unterhaltungen zu regen Diskussionen.

Konnte ich ihm am Ende meinen Standpunkt plausibel machen,

pflegte er immer mit einem Lächeln zu mir zu sagen: „touché!“.

Ein Begriff, der im Fechten dafür benutzt wird, einen Treffer anzuzeigen.

 

Wir begegneten uns in einer Zeit, in der sich unsere Wege durch äußere Umstände kreuzten.

Wir waren beide Teilnehmer einer Gruppe, in der sich die Teilnehmer untereinander nicht kannten.

Wie mit allen anderen auch, unterhielt ich mich in den Pausen manchmal mit ihm und manchmal mit den anderen.

Völlig unerwartet, an einem der Tage des Zusammenseins in der Gruppe,

stand er plötzlich vom Tisch auf, zeigte auf mich und sagte,

„Ich möchte, dass Du mein Freund bist“.

 

Ich war geplättet und wusste nicht, was ich sagen sollte.

Freundschaften hatten sich bisher immer ergeben.

Noch nie wurde ich so direkt gebeten, der Freund eines anderen zu sein.

Ganz bewusst benutzte er das Wort „Freund“ und nicht Freundin, um klarzustellen,

dass es ihm um eine Freundschaft ging und nicht um eine Beziehung.

Ich fühlte sofort, dass er es auch ehrlich so meinte.

 

Mein Freund sprach oft von einer Partnerschaft auf Augenhöhe.

Denn wie so oft sind Themen wie Liebe und Freundschaft die schönsten und interessantesten,

über die man sich im Leben austauschen kann.

Ich bewunderte ihn oft für seine weisen Worte.

Auch wenn wir nicht immer einer Meinung waren.

Seine Absichten waren immer lauter und sein Herz absolut rein.

 

Von ihm habe ich viel gelernt.

Ihm gegenüber konnte ich absolut ich sein.

Ehrlich und ungeschminkt mit allem, was zu mir gehört.

Von ihm lernte ich wie wichtig es ist,

seinem Partner so zu begegnen wie man es sich auch von seinem Partner wünscht,

dass er einem begegnen möge.

Er lehrte mich,

dass es in einer Partnerschaft auf Augenhöhe kein größer oder kleiner gibt

und auch kein besser oder schlechter.

In einer Partnerschaft auf Augenhöhe sind alle gleich.

In einer Partnerschaft auf Augenhöhe gibt jeder, was er zu geben vermag.

Und keines der Dinge, die jeder einzelne zu geben hat,

kann gegeneinander aufgewogen werden.

Alles ist gleichwertig, alles ist kostbar.

Eine Partnerschaft auf Augenhöhe sagt aus,

dass beide sein dürfen wie sie sind mit allem, was sie ausmacht,

den guten und den weniger guten Seiten.

Eine Partnerschaft auf Augenhöhe sieht den anderen,

wie er ist und nimmt ihn an, wie er ist,

aus vollem Herzen.

 

Natürlich haben wir uns auch gestritten.

Aber auch im Streit bedeutet eine Partnerschaft auf Augenhöhe,

den Menschen an seiner Seite zu sehen wie er ist.

Und gerade weil wir ihn sehen und seine Schwächen kennen,

setzen wir dieses Wissen nicht dafür ein,

den Partner zu verletzen, nur damit unser Ego gestärkt wird,

weil wir denken, dadurch könnten wir als Sieger aus dem Streit hervorgehen.

In einer Partnerschaft auf Augenhöhe stellt sich der Stolz beiseite,

weil man dem Menschen in seinem Herzen nicht weh tun möchte.

Genauso wie man es sich von ihm wünscht,

dass er einem nicht weh tun möge,

auch wenn der Himmel sich über einem verdunkelt und Blitze und Donner über den Köpfen hinüberziehen.

Eine Partnerschaft auf Augenhöhe behält auch im Streit immer den Wunsch im Herzen,

beide Partner als Sieger aus dem Streit hervorgehen zu lassen,

ohne jeden Anspruch auf nur einen Sieger und einen Verlierer.

 

Leider ging unsere Freundschaft vorüber.

An einem Punkt gab es eine Ansicht, die wir nicht miteinander teilen konnten.

Und es war sehr sehr schwer, zu akzeptieren, dass sich unsere Wege hier trennen sollten.

Wenn Schmerz ins Spiel kommt, ist es manchmal besser, die Tür zu schließen,

auch wenn man es vom Herzen her eigentlich nicht will.

Unser Wollen jedoch, ist nicht immer das, was wirklich auch gut für uns ist.

Dies zu akzeptieren, fällt uns manchmal außerordentlich schwer.

 

Unsere Wege haben sich getrennt,

weil sie nicht dafür bestimmt waren, sich weiter zu kreuzen.

In meinem Herzen aber hat mein Freund nie aufgehört, mein Freund zu sein.

 

Mein Freund hatte so viele wunderbare Talente.

In der Zeit unserer Freundschaft hegte ich den Wunsch ins Ausland zu gehen.

Alles war bereits geplant, das Ticket in meiner Tasche.

Zum Abschied machte er mir eine Karte.

Er schnitt den Kontinent aus, den ich bereisen wollte.

Nicht einfach nur stilistisch. Nein!

Jede Ecke und jede Kante,

die diesem Kontinent im Atlas zugeschrieben wurde,

schnitt er mit genauester Präzision aus.

Sie steht noch heute für jeden sichtbar in unserem Bücherregal.

 

Auf der Innenseite der Karte befindet sich ein von ihm selbst geschriebenes Gedicht

mit guten Wünschen für meine bevorstehende Reise.

Schon zu einem meiner Geburtstage überraschte er mich mit einem Gedicht,

das er sich in nur gefühlten 5 Minuten zuvor,

als er dafür ganz kurz einmal im Bad verschwand,

ausgedacht hatte.

 

Unser Lieblingsspiel,

das wir bald täglich leidenschaftlich gerne spielten,

hieß „Sorry“.

Er baute dafür ein Spielbrett,

welches wunderbarer nicht sein konnte.

Leider, was mich sehr traurig macht, habe ich ihn nie um die Spielregeln gebeten

und kann es daher nicht mehr spielen.

Vielleicht soll es aber auch so sein,

weil es unser Spiel gewesen ist.

Das Brett habe ich noch heute und halte es in Ehren.

 

Mein Freund,

ich wünsche Dir alles Glück dieser Erde,

auf dass Du ein Licht sehen mögest am Horizont und den Mut findest,

diesem Licht zu folgen.

Ich wünsche Dir ein Leben voller Freude und den Glauben daran,

dass es dieses Leben für Dich gibt.

Denn es wartet darauf, mein Freund,

von Dir gefunden zu werden!

 

Für Widukind

von © Tania Manteufel, 14. Dezember 2014

 

Tania Manteufel Fotos Mein Freund der Baum Fotokunstschmiede Grundshagen Partnerschaft auf Augenhöhe Licht am Horizont

„Mein Freund der Baum“ von © Tania Manteufel, 2010

 

1. Korinther 13

Das Hohelied der Liebe

Wenn ich mit Menschen- und mit Engelszungen redete und hätte die Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle. Und wenn ich prophetisch reden könnte und wüsste alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, sodass ich Berge versetzen könnte, und hätte die Liebe nicht, so wäre ich nichts. Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe und ließe meinen Leib verbrennen, und hätte die Liebe nicht, so wäre mir’s nichts nütze.

Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf, sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles.

Die Liebe hört niemals auf, wo doch das prophetische Reden aufhören wird und das Zungenreden aufhören wird und die Erkenntnis aufhören wird. Denn unser Wissen ist Stückwerk und unser prophetisches Reden ist Stückwerk. Wenn aber kommen wird das Vollkommene, so wird das Stückwerk aufhören.

Als ich ein Kind war, da redete ich wie ein Kind und dachte wie ein Kind und war klug wie ein Kind; als ich aber ein Mann wurde, tat ich ab, was kindlich war. Wir sehen jetzt durch einen Spiegel ein dunkles Bild; dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen, wie ich erkannt bin.

Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.

aus „Die Bibel“ nach Marthin Luther www.bibelgesellschaft.de

 

 

Erinnert ihr Euch noch

an den Hollywood-Streifen „Avatar“

und die Bedeutung des Satzes

„Ich sehe Dich“?

 

Alles Liebe für Euch!

Tania

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