Grundshagen im Juni 2016
Welch ein Gewitter.
Ein Unwetter, welches wir in dieser Form zum ersten Mal erlebt hatten.
Der Wind blies aus Leibeskräften und die Bäume verneigten sich zu Boden vor seiner Kraft.
Er fegte durch die Straßen, wehte an unserer Wohnung vorbei und nahm die Sandkiste
unseres Sohnes ein Stück mit sich mit, um sie neben unserem Wagen wieder abzulegen.
Großes Staunen machte sich in uns breit.
Mein Mann Chris sprach von angst und ich war nur fassungslos,
wusste keinen Gedanken darüber fassen zu können.
Schaute nur diesem Naturschauspiel zu und war mir der Kraft dieses Naturwunders bewusst.
Keiner von uns könnte sich ihm entgegenstellen.
Allein Gott entschied seinen Weg.
Als wir zur Balkontür hinausschauten,
entdeckten wir Licht im Hause unserer Nachbarn.
Durch das Dach des großen Hauses leuchtete das Licht hindurch.
Das Blitzlichtgewitter am Himmel verriet uns,
dass ein Loch im Dach zu sein schien.
Und nicht nur das.
Plötzlich entdeckten wir die riesige Kastanie,
die seit Jahrzehnten zum festen Bild des alten Gutshauses gehörte,
wie sie am Boden lag.
Getrennt von ihrer Wurzel,
die sie jahrelang an diesem Ort gehalten hat.
Nachdem der Sturm vorbei war,
erhellte sich der Horizont.
Die Sonne ging auf und es wurde wieder Licht.
Die dunkle Nacht war vorüber
und ein wunderbarer Sonnenaufgang folgte ihr.
Noch immer stand mir innerlich der Mund offen
und ich wusste dieses Spektakel noch immer nicht zu benennen.
Was ich fühlte war,
dass es nichts gab, das wir hätten tun können.
Jetzt gab es nur eines.
Dankbar dafür zu sein,
dass der Sturm uns verschont hatte
und es GOTT SEI DANK nichts gab,
das zu beklagen war.
Da wurde mir klar,
wie frei wir sind, nicht zu viel zu besitzen.
Wer viel hat,
hat auch viel zu verlieren.
Es war ein guter Morgen.
Ein jeder von uns war wohlauf.
In dankbarer Erinnerung an eine erkenntnisreiche Nacht
© Tania Manteufel
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